30°….
Einen regelrechten Endspurt legt der diesjährige Sommer hin,
eine richtig heiße erste Septemberwoche haben wir hinter uns, und die Ampel steht weiterhin auf „Sonne“.
Die Trauben freut es:
Die Ernte hat für einige frühe Sorten bereits begonnen, aber für unseren Weinberg (Portugieser) wird es wohl noch 2-3 Wochen dauern.
Herbstlich wandelt sich nun peu a peu das Laub, und herbstlich sind auch die jetzt doch spürbar kühleren Nächte.
Doch warum färbt sich das Weinlaub überhaupt rot?
Wenn die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, ist das für die Pflanzen das Signal, sich auf den kommenden Winter einzustellen. Das Chlorophyll der Blätter wird teilweise abgebaut und die Bestandteile sozusagen in den Pflanzen „eingelagert“.
Früher glaubte man, dass die Rot- oder Gelbfärbung nun aus dem fehlenden Grün des Chlorophylls resultiert.
Mittlerweile ist aber bekannt, dass zusätzlich zu schon vorhandenen Farbstoffe im Herbst verstärkt neue gebildet werden, zum Einen die Carotinoide (Gelb-Orange) und die Anthocyane, die den Rotanteil des Herbstlaubes ausmachen.
Es gibt verschiedene Theorien, warum dies so ist, eine davon geht davon aus, dass die Farbstoffe eine Abwehrfunktion gegen Schädlinge sind. Tatsächlich gibt es Untersuchungen, die herausfanden, dass Blattläuse bei der Eiablage die roten und gelben Blätter von Bäumen meiden.
Erwiesen ist bei den Anthocyanen, die auch bei der Färbung des Rotweines selbst eine Rolle spielen, dass sie sogenannte freie Radikale hemmen. Diese reaktionsfreudigen Moleküle werden durch das Sonnenlicht gebildet, im Herbst entstehen sie vermehrt, da vom Blatt selbst weniger Sonnenlicht in chemische Energie umgewandelt wird.
Somit würden die zusätzlichen Farbstoffe eine Art Schutzschild darstellen, der einen langsamen Rückzug der Pflanze und somit eine längere Vegetationsphase ermöglicht.
Man nimmt an, dass diese Eigenschaft der Anthocyane auch beim Menschen wirkt, unter anderem deswegen wird dem Rotwein eine gewisse gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben.
Ob dies nun zutrifft, oder auch nicht, lecker ist der Rotwein zumeist, und bei diesen Bildern steigt die Vorfreude:
Fast drei Wochen hält der heiße Spätsommer durch, erst am 17.09. kommt die Abkühlung und auch ein wenig Regen. Ausgerechnet am zweiten Wochenende des Bad Dürkheimer Wurstmarktes, des größten Weinfestes der Welt.
Aber wie heißt es doch: „Die Natur braucht den Regen“ und es war zuletzt doch arg trocken.
Warm und trocken ist für die Reife der Weintrauben aber gut, und es ist auch günstig, da um die Ecke schon ein weiterer Feind auf die roten Beeren lauert: die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii).
Dieser lästige Schädling wurde aus Asien importiert und war bis vor 5 Jahren bei uns völlig unbekannt. Nach erstem Auftreten in 2011 hat sich die Fliege rasend schnell vermehrt und ist mittlerweile in ganz Europa eine Plage. Im Gegensatz zu den heimischen Essigfliegen, die nur an bereits geschädigten oder faulige Früchten ihre Eier ablegen, tut die Drosophila suzukii dies bevorzugt an reifen und gesunden. Mit einem sägeartigen Eiablageorgan säbelt das Weibchen bevorzugt rote Früchte an und legt ihre Eier ab. Die Larven fressen dann im Inneren, die Beere verfällt regelrecht oder beginnt zu faulen. Pilze siedeln sich an und es entsteht – Essig. Innerhalb kürzester Zeit kann die Ernte eines ganzen Weinberges unbrauchbar gemacht werden.
Also Daumen drücken, dass diese Biester in unserem Weinberg keinen Schaden anrichten!
Bei diesem -hier schon mehrfach gezeigten- Prachtexemplar bin ich mir nicht ganz sicher, ob hier evtl schon ein paar Einstiche vorhanden sind:
Insgesamt aber schaut das wirklich sehr gut aus….. auf der Zielgeraden:
27.September
Täglich erwarte ich nun die Erntemaschine, in der Nachbarschaft ist zumeist schon abgeerntet, dies schaut dann so aus:
Der Traubenvollernter rüttelt die Trauben regelrecht ab, zurück bleiben die Stiele, die sogennanten „Rappen“
In unserem Weinberg wartet der WInzer aber noch etwas ab,
die Trauben sollen wohl noch etwas Sonne „tanken“
Doch allzu lange sollte er nicht mehr warten – auf diesem Bild habe ich zufällig einen ungebetenen Gast eingefangen:
Dies ist die schon beschriebene Kirschessigfliege, noch sieht man aber keine größeren Schäden…
Natürlich – wie so oft – das Makroobjektiv liegt zu Hause und die Sonne war ja auch schon am untergehen.
Nun ja, vielleicht erwische ich das Biest noch aus der Nähe, oder aber der Vollernter kommt mir zuvor…
28. September
Und hier etwas größer – Mistvieh :
Zum Monatsende wird das Wetter herbstlich, nass-kalt und trüb.
Noch immer hängen die Trauben.
Und so endet der September im Weinberg…..
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